Das Befüllen von dynamischen Gruppen, z.B. anhand des PC Namens ist in der Regel nicht sehr schwer und sollte leicht umzusetzen sein (ein entsprechendes Namenskonzept der Clients vorausgesetzt). Doch Ausnahmen bestätigen nun mal die Regel und so kann es immer wieder vorkommen, dass ein bestimmter Client trotz erfüllter Bedingung nicht Mitglied dieser Gruppe oder eventuell sogar noch Mitglied einer „konkurrierenden“ Gruppe sein soll. Nun gestaltet sich die Sache schon etwas schwieriger, da die PCs nicht einfach aus dynamischen Gruppen gelöscht oder in eine andere Gruppe gezogen werden können.
Eine Lösung für dieses Problem möchte ich hier anhand eines realen Beispiels eines Kunden erklären:
Das Unternehmen ist international tätig und möchte daher unterschiedliche Sprachen und MUIs auf den jeweiligen PCs installieren. Es sollen mehrere dynamische Gruppen für die einzelnen Sprachen angelegt werden, in denen sich die PCs mit dem jeweiligen Länderkürzel im Namen befinden. Da ein eindeutiges Namenskonzept vorhanden ist, welches den Clientstandort beinhaltet, z.B. DEITTEST01 (Land, Abteilung, Name, Zahl) für einen Client in Deutschland oder FRHRTEST05 für einen in Frankreich, lassen sich die verschiedene Gruppen für die einzelnen Sprachen ganz leicht automatisch befüllen. Die entsprechenden Sprachpakete können dann einfach den Gruppen zugewiesen werden.
Dynamische Gruppen anlegen
Also legt man zuerst die entsprechenden Gruppen an. Der Übersicht zuliebe erstelle ich eine dynamische Gruppe für Computer mit dem Namen „Sprachpakete“ und gebe dieser einen Filter auf die Objekt-Eigenschaft „Name“ mit dem Wert „*“ (ohne Anführungszeichen). Somit befinden sich in der Gruppe später alle PCs, die mit DSM gemanagt werden. Darunter legt man zwei weitere dynamische Gruppen an mit den Namen „Deutschland“ und „Frankreich“. Die Deutschland-Gruppe soll einen Filter auf die Objekt-Eigenschaft „Name“ bekommen mit dem Wert „DE*“, die Frankreich-Gruppe mit dem Wert „FR*“.
Ein Client aus Deutschland mit dem fiktiven Namen DEHR2983702 rutscht somit automatisch in die Deutschland Gruppe und installiert dadurch die deutschen Sprachpakete.
Problem
Nun gibt es jedoch auch französische Mitarbeiter, die an einem PC in Deutschland sitzen und lieber mit einer französische Oberfläche arbeiten würden. Da der Rechner in Deutschland angesiedelt ist hat er natürlich ein „DE“ im Namen und würde somit automatisch das deutsche Sprachpaket erhalten. Wie bekommt man also den DE-Rechner in die Frankreich-Gruppe ohne ihn umzubenennen und somit den Standort des Rechners zu verschleiern?
Das Ganze lässt sich z.B. über eine Schemaerweiterung in DSM lösen.
Schemaerweiterung anlegen
Dazu klickt man unter Computer und Benutzer mit einem Rechtsklick auf „ORG“ und wählt den Kontextmenüeintrag „Schemainformationen verwalten“.
Da die Sprachen Computerabhängig sind, muss die Eigenschafts-Definition unter der Eigenschaftsgruppe „Computer“ angelegt werden. Falls noch nicht geschehen, kann man eine eigene Eigenschaftsgruppe unter dem Knoten „Computer“ anlegen. In diesem Beispiel besteht bereits eine solche Gruppe mit dem Namen „CustomIDERIEinstellungen“ unter der nun eine neue Eigenschafts-Definition erstellt wird.
Die Eigenschaft benötigt noch einen Namen und einen Anzeigenamen, der später im Eigenschaften-Reiter des PCs in DSM erscheint. Als Eigenschafts-Typ solle eine Optionsliste ausgewählt werden. Danach klickt man auf „Weiter“.
Ist die Eigenschaft erfolgreich erstellt wählt man diese aus und klickt in der unteren Hälfte bei „Eigenschafts-Liste“ auf den Button mit den drei Punkte.
Nun können die Optionen für die einzelnen Sprachen hinzugefügt werden. In diesem Beispiel also „französisch“ und „deutsch“. Außerdem muss noch eine zusätzliche Option angegeben werden, die später als Standardwert für die Eigenschaft gewählt wird und die standardmäßige automatische Zuweisung der Clients angibt.
In diesem Beispiel habe ich die Option „auto“ genannt.
Anschließend klickt man auf OK und wählt unter „Vorgabewert“, wie schon erwähnt den Wert „auto“ aus.
Danach schließt man das Fenster mit einem Klick auf OK und bestätigt mit einem weiteren Klick auf den Button „OK“, dass man die Änderungen an den Schemainformationen speichern möchte.
Nun sollten alle vorhandenen PCs in Ihren Eigenschaften unter „IDERI Einstellungen“ unter „Spracheinstellungen“ den Wert „auto“ eingetragen haben.
Gruppenfilter anpassen
In der Deutschland- und Frankreich-Gruppe sollten sich bereits PCs befinden. Damit man einen Client aus Frankreich nun in die Deutschland-Gruppe bekommt, müssen zuerst noch die Gruppenfilter angepasst werden.
Dazu klickt man mit einem Rechtsklick auf die entsprechende Gruppe, wählt den Kontextmenüeintrag „Gruppendefinition“ und anschließend „Filter bearbeiten“.
Nochmals zum Verständnis: Ich möchte erreichen, dass ein Client automatisch in die Deutschland-Gruppe rutscht, wenn sein Name mit DE beginnt UND der Wert von „Spracheinstellungen“ auf auto steht, ODER wenn „Spracheinstellungen“ den Wert deutsch besitzt.
Also ändert man das oberste AND in ein OR, fügt einen neuen AND-Knoten ein, zieht die Eigenschaft „Name=DE*“ in den AND-Knoten, fügt diesem noch die Eigenschaft „Spracheinstellungen=auto“ hinzu und erstellt zusätzlich noch unter dem OR-Knoten die Eigenschaft „Spracheinstellungen=deutsch“.
Nun sollte der Filter so aussehen:
Das gleiche muss nun noch mit der Frankreich-Gruppe geschehen, nur eben mit der Eigenschaft „Spracheinstellungen=französisch“ statt „Spracheinstellungen=deutsch“.
Einen Client in eine andere Gruppe verschieben
Möchte man nun z.B. den Client FRITTEST002 in die Deutschland-Gruppe verschieben und mit deutscher Sprache ausrollen, wählt man den PC in DSM aus, klickt auf den Eigenschaften Reiter, sucht nach der Eigenschaft „Spracheinstellungen“ und kann nun die gewünschte Sprache auswählen. Der Rechner sollte nun nicht mehr in der Frankreich-Gruppe zu finden sein sondern in der Deutschland-Gruppe.
Durch den recht einfachen Filter der Gruppen können später auch weitere Sprachen ohne großen Aufwand hinzugefügt werden.